Kanada ist immer noch Teil des Commonwealths – da wundert es natürlich niemanden, dass die Liebe der Kanadier für Gin fast schon so festzementiert ist wie ihre Liebe zu Eishockey und Ahornsirup. Und eben dieser Ahornsirup ist Bestandteil des Botanical-Repertoires vieler kanadischer Gins, bei denen viel Wert auf „Terroir“ gelegt wird, also die Verwendung von regional typischen Kräutern und Gewürzen. Deshalb findet sich im St.- Laurent Gin neben Wacholder auch Kelp, das sind die grossen Algen, die vor den Küsten der St.-Edwards-Insel fast schon Unterwasserwälder bilden und diesem Gin eine leichte, maritime Note verleihen. Für den hochprämierten Ungava Gin aus Quebec werden einige hundert Kilos an arktischen Botanicals von „so zwei Typen im August geerntet und dann 1500km zu uns nach Montreal geschickt“, behauptet Charles Crawford, der die grellgelbe Farbe seines Gins auf die Zugabe von wilden Rosenblättern zurückführt. Daneben verleihen Schwarze Krähenbeere, Labrador-Tee und Moltenbeere diesem Gin seine charakteristischen Noten. Dann gibt es natürlich noch den Iceberg Gin, der tatsächlich mit geschmolzenem Eisbergwasser in Neufundland destilliert wird. Definitiv kann man auf dem kanadischen Markt jedes Jahr mehr und mehr Gins finden und die Anzahl der kleinen Craft-Brennereien steigt kontinuierlich, was eine Garantie für weitere, noch ausgefallenere Gins ist.
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