Wenn es um Spirituosen geht, bevorzugen die meisten Norweger Qualität über Quantität, vielleicht auch, weil alkoholische Getränke in Norwegen sehr hoch besteuert werden und man sich dadurch meist zu besonderen Anlässen, wie Mittsommer oder Weihnachten, ein Gläschen gönnt. Zu den traditionellen Spirituosen gehören neben dem berühmten Akvavit auch Grog, Vodka und Met. Gin wird erst seit 1933 produziert, als Oslos grösste Brennerei, Arcus, den Star Dry Gin auf den Markt brachte, der aus Winterweizen gebrannt und mit extra vielen Zitrus-Botanicals, wie Bergamotte, aromatisiert wird. Der Hammer Gin, auch aus dem Hause Arcus, ist die Erweiterung der Gin-Produktpalette und besitzt eher klassische Aromen mit einer dominanten Wacholdernote. Die Rezepturen für beide Arcus-Gins stammen angeblich aus dem 18. Jahrhundert und sind in ganz Norwegen beliebt. Heute kommen auch oftmals Craft-Gins neben Hering und belegten Broten auf den Tisch, wie VIDDA Torr aus Oslo, der mit regionalen Botanicals gebrannt wird, oder der Harrahorn Gin, dessen Etikett von einem gehörnten Hasen verziert wird. Ein Botanical, welches sich in fast allen norwegischen Gins findet, ist Lingonbeere, ohne die man sich kein Festessen in diesem skandinavischen Land vorstellen kann.