Das Château Figeac gehört zu einem der wenigen, heute noch bestehenden, wahrlich historischen Weingütern in Bordeaux. Im zweiten Jahrhundert wurde sein Grund von einer römischen Villa mit dem Namen ‘Figeacus’ geziert, sodass sich der Namensursprung bereits sehr leicht feststellen lässt. Im Lauf der Jahrhunderte gehörte immer wieder angesehenen Familien der Region, die das Château Figeac auch allmählich architektonisch zu dem ausbauten, was es heute ist. Seine ältesten Gebäudeteile stammen aus dem 15. Jahrhundert. Seit dem 17. Jahrhundert gehörte es den Cerles, die es im 18. Jahrhundert zum Weingut ausbauten und das Schloss erneuern liessen. Ganze 250 Hektar Land umfasste das gesamte Gut, einschliesslich Wald und Wiesen. Doch musste die Witwe von Élie de Carle das Château aufgrund ihres aufwändigen Lebensstils verkaufen - erst in einzelnen Teilen, aus denen neue erfolgreiche Weingüter hervorgingen und am Ende vollstandig.
Es folgten einige Besitzerwechsel, bis es 1892 von André Villepigue und seiner Frau Henriette de Chèvremont gekauft wurde. Ihr Sohn Robert kreierte 1906 das mittlerweile ikonische Etikett und ihr Enkel Thierry Manacourt stieg 1947 nach Abschluss seines Agrarstudiums in den Betrieb aktiv mit ein. Seit Fokus lag zunächst mehr darin, die Bodenbeschaffenheiten genauer zu studieren und hob von jeder Traubensorte seit 1950 ein Fass auf, um charakteristische Merkmale zu erfassen. Daraus entstand seine Spezialisierung auf Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc sowie Merlot. 1956 stiess seine Frau Marie-France hinzu und ab 1988 übernahm sein Schwiegersohn Eric d’Aramon das Ruder. Dennoch blieb Thierry nicht gerade untätig bis zu seinem Tod im Jahr 2010. Heute wird das Weingut nach seinen Prinzipien von Marie-France und ihren Töchtern weitergeführt. Zu einer Spitzenklassifizierung hat es einige Jahre trotz aller Mühen noch nicht ganz gereicht, was 2022 endlich erfolgte: Grand Cru Klasse A als höchste Bordeaux-Einstufung.
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