Der Name dieses Châteaus weist bereits darauf hin, dass hier ein englischsprachiger Mensch seine Finger im Spiel haben musste. So war es tatsächlich und alles nur per Zufall.
Ursprünglich hiess das Château Palmer eigentlich Château Gascq. Es gehörte der Familie Gascq seit gefühlten Ewigkeiten, bis Marie Brunet de Ferrière frisch verwitwet und mit einem Schuldenhaufen zum Verkauf gezwungen war. Sie wollte es eigentlich versuchen, in Paris an den Mann zu bringen, begegnete jedoch auf einer schicksalhaften Kutschfahrt dem britischen, frisch gebackenen Oberst Charles Palmer. Er war eigentlich auf einer triumphalen Rückreise nach London, nachdem er Napoleon in Spanien besiegt hatte und ihm bereits die offenen Türen zur Bourgeoisie versprochen waren. Nach der Kutschfahrt sah er sich plötzlich um ein Château reicher, welches er nie zuvor gesehen hatte.
Seine ganze Kraft und ebenfalls sein ganzes Geld investierte er in den Aufbau des Weinguts. Er erweiterte sowohl Land als auch Rebfläche auf 163 Hektar, die sich von Margaux über Issan bis hin zu Cantenac erstreckten. Auch Unterkünfte für die Arbeiter des Weinguts waren mit von der Partie nebst 15 grossen Eichenholzfässern zum Ausbau des Weins. Die Ausgaben überstiegen jedoch sein Vermögen um einiges, sodass er das Château an seine Gläubiger verkaufen musste. Dadurch gelang es in die Hände der Pereires, die es als tüchtige Geschäftsleute zu dem Château machten, was es heute ist und sogar die Klassifizierung als Grand Cru Classe im Jahr 1855 erzielten. Selbst während der Reblausplage schafften sie es, noch guten Wein zu verkaufen. Da Wein jedoch rar war, wurde er ebenfalls teuer, sodass mangelnde Quantität durch einen höheren Preis ausgeglichen wurde. Trotz aller Einsätze und Mühen selbst ihrer Nachfahren konnte das Château einen Weltkrieg und eine Weltwirtschaftskrise kaum überleben. Die Pereires sahen sich 1937 gezwungen, das Château zu verkaufen.
Einige Kaufmannsfamilien in der Region wollten jedoch nicht tatenlos zusehen und so entschieden sich die Ginestets, Miailhes, Mähler-Besses und Sichels, es zu kaufen. Heute ist es weiterhin in den festen Händen der Mähler-Besses und Sichels, die dem Château ein paar Innovationen wie biodynamischen Weinbau einhauchten.
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