Wer hätte gedacht, wie eng die Beziehungen zwischen Franzosen und Iren einst waren, sodass daraus eines der bekanntesten Weingüter in Bordeaux - das Château Phélan Ségur - entstehen würde? Bernard O’Phelan war ein irischer Kaufmann, der häufig nach Bordeaux reiste. Dadurch bauten sich entsprechend gewisse Beziehungen und Freundschaften auf, die unter anderem zur Ehe mit einer der Töchter des bekannten Kaufmanns Daniel Guestier führte. Mit der richtigen Herzdame an der Seite kaufte er 1805 zunächst in Saint-Estephe Clos de Garrarney und fünf Jahre darauf das Weingut Segur de Cabanac. Die Phelans machten auch zu ihrer Zeit alles anders. Das Château errichteten sie inmitten ihres Weinbergs und richteten es zentral auf den Weinbau aus, sodass die Vinifizierung direkt im Château selbst erfolgen sollte. Das war damals tatsächlich sehr untypisch, setzte sich jedoch als ‘Medoc-Stil’ durch und andere dachten sich offenbar ebenfalls, dass es keine schlechte Idee war.
Bernards Sohn erbte 1841 Gut und Land, was sich damals unter dem Namen Château Ségur de Garrarney vereinte. Er widmete sein Leben dem Weinbau und wurde parallel 30 Jahre lang Bürgermeister in Saint-Estephe, während er ebenfalls die irische Community in Bordeaux stärkte - Teil dessen waren die Lynchs vom Château Lynch-Bages. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhielt das Château seinen heutigen Namen: Phélan Ségur.
Joseph Chayoux kaufte das Weingut 1919 und konnte dem Wein noch etwas Lebenskraft vor den nächsten zwei Katastrophen des Jahrhunderts einhauchen. Ein Jahr vorm Black Friday verkaufte er es für eine stattliche Summe an ein Stadtkonstorium, dessen Vorsitzender sein Sohn war. Nach dessen Tod wiederum wurde es für eine Weile von einer Stiftung aufrechterhalten, bis man es verkaufte. Ab 1985 gehörte es der Gardinier-Gruppe, doch nahm 2017 Philippe Van de Vyvere das Zepter in die Hand.
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