Gaja - Infos zur Weinmarke aus Italien
Das Dorf Barbaresco ist - trotz seiner weltweiten Berühmtheit unter Weintrinkern - überraschend klein und unscheinbar. Die piemontesische Gemeinde zählt knapp über 600 Einwohner und liegt am rechten Ufer des Tanaro, der zwischen den Städten Asti und Alba fliesst. In dem von Weingärten umgebenen Dorf befindet sich die Weinkellerei von Angelo Gaja, dessen Erzeugnisse Weltruhm geniessen und zu Statussymbolen der italienischen Weinproduktion aufgestiegen sind.
Alles begann im Jahr 1859, als Giovanni Gaja mit der Produktion, der Abfüllung und dem Vertrieb seiner eigenen Weine aus dem Piemont begann. Etwa ein Jahrhundert und mehrere Generationen später übernahm Angelo die Verantwortung über den Betrieb. Seine Grossmutter Clotilde Rey hatte bereits wichtige Vorarbeit geleistet, indem sie die Firmenpolitik auf eine hohe Qualität und ein entsprechend hohes Preisniveau ausgerichtet hatte. Als Angelo in das Familienunternehmen eintrat, war Gaja bereits eine Prestige-Marke und der grösste Weinbergsbesitzer im Barbaresco-Gebiet. Dennoch sorgte die neue Generation mit ihrer modernistischen Herangehensweise für mächtig Aufruhr in der traditionsgeprägten Weinszene. Angelo modernisierte die Vinifizierungstechniken des Nebbiolo, setzte erstmals internationale Rebsorten ein, bewirkte Neuerungen bei der Arbeit im Weinberg und experimentierte mit neuen Gärungs- und Reifungstechniken - unter anderem verwendete er 225-Liter Barriques aus französischem Eichenholz. Zudem gehörte Angelo zu den frühesten Vermarktern von prestigiösen Einzellagenweinen.
Doch der Name Gaja steht längst nicht mehr nur für Barbaresco-Weine. Ab den späten 1980er Jahren erweiterte man das Familienimperium durch Ankäufe im Barolo-Gebiet sowie in der Toskana (Montalcino und Bolgheri).
Von DOCG-Labels hielt Angelo Gaja nicht viel: Seine Weine stufte er freiwillig nur als «DOC Langhe» ein, um bei der Beimischung internationaler Rebsorten mehr Freiheiten zu geniessen. Etwa 15 Jahre lang enthielten die Einzellagenweine «Sori Tildin», «Costa Russi» und «Sori San Lorenzo» kleine Anteile anderer Sorten, bestehen heute aber wieder aus 100% Nebbiolo. Die Erzeugnisse geniessen einen hervorragenden Ruf und erzielen exorbitante Preise auf dem Markt.
Das Tagesgeschäft hat Angelo schon vor einigen Jahren an die fünfte Generation abgegeben, die sich bisher jedoch weniger im Rampenlicht bewegte. Neue Schlagzeilen muss die Gaja-Familie auch nicht machen, um mit Aufmerksamkeit belohnt zu werden.
Das Sortiment von Gaja umfasst diverse Weissweine aus Chardonnay und Sauvignon Blanc, darunter den ikonenhaften «Gaja & Rey», der 1983 erstmals abgefüllt wurde. Das Herzstück des Portfolios ist natürlich der Barbaresco aus 100% Nebbiolo, der sich ausschliesslich auf das Traubengut der familieneigenen Weinbergslagen stützt. Ebenfalls legendär sind die Barolo-Weine «Sperrs», «Conteisa» und «Dagromis», die aus Nebbiolo-Trauben von den eigenen Weingütern in Serralunga d'Alba und La Morra gewonnen werden. Weiterhin bietet Gaja einen 100%-igen Cabernet Sauvignon und einen Drei-Sorten-Blend an - allesamt mit 12- oder 24-monatigem Fassausbau.
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