Geoff Ross kannte sich, als er seine eigene Vodkamarke ins Leben rief, vor allem mit einer Sache gut aus: Der Werbung. Und so schaffte er es mit einem Augenwink, seinen 42 Below Vodka zum Gesprächsthema der Neuseeländer und der Welt zu machen. Er und seine Frau Justine Troy wussten, was bei der Zielgruppe gut ankam: Werbekampagnen mit provozierenden, politisch inkorrekten, zynischen oder sexy Inhalten. Doch die unkonventionelle Marketingstrategie kam auch aus der finanziellen Not heraus: Die beiden hatten nicht genug Geld, um mit der internationalen Konkurrenz mitzuhalten - immerhin wurde der Vodka in den ersten Jahren noch in der heimischen Garage gebrannt. Deshalb entschieden sie sich dazu, möglichst "laut" zu sein, um mit wenig Aufwand viel Aufsehen zu erregen. Zunächst galt es, den Vodka in den Bars von Wellington populär zu machen. Hierzu entsandten Geoff und Justine ihre Freunde in auserwählte Locations, wo sie lautstark nach dem Vodka fragen und dann so viel wie möglich davon trinken sollten, um zu suggerieren, dass die Spirituose bei den Leuten gut ankommt. Dann folgten die ersten Budget-Werbevideos, die vor allem junge Menschen ansprechen sollten. Besonders viel Aufmerksamkeit erhielt eine Kampagne, die als rassistisch gegenüber der indigenen Bevölkerung der Maori eingestuft wurde. Während die Zielgruppe von der humorvollen Herangehensweise hellauf begeistert war, gab es einige formale Beschwerden. Diese sorgten letztendlich aber nur dafür, dass die Videos viral gingen und 42 Below noch mehr Aufmerksamkeit erhielt. Stereotypen erwiesen sich als eine Goldgrube für Geoff. Deshalb kam es einer Ehre gleich, für jedes Land eine personalisierte Kampagne zu entwerfen. In Amerika setzte man aber auf eine andere Strategie: Stars und Sternchen wurden dafür bezahlt, den 42 Below Vodka in öffentlichen Bars zu trinken und sich dabei fotografieren zu lassen. Bald darauf wurde der Vodka in Luxusrestaurants ausgeschenkt. Der Hype um das neuseeländische Getreidedestillat schien sich unaufhaltsam auszubreiten. Irgendwann klopfte der Getränkegigant Bacardi an die Tür und bot 138 Millionen USD für die Rechte an der Marke. Das Angebot wurde dankend angenommen.
Der 42 Below Vodka war einer der frühesten Vodkas aus Neuseeland: Geoff Ross entwickelte die Geschäftsidee schon im Jahr 1996 und brachte die Spirituose 1999 auf den Markt. 2002 tat er sich mit einigen Investoren zusammen, um die Marke weiter auszubauen. Als 2006 der grosse Geldsegen von Bacardi eingeflogen kam, war die Erfolgsstory des StartUps perfekt. Seinen hürdenreichen Weg vom Garagen-Brenner zum millionenschweren Unternehmer verewigte Geoff später in einem Buch. Mittlerweile kümmern sich Geoff und Justine um einen Landwirtschaftsbetrieb und leben inmitten der Natur. Der Umweltschutz war ihnen schon immer ein Anliegen - so nutzten sie auch ihre Plattform als Vodka-Hersteller, um für mehr Nachhaltigkeit zu plädieren. Jetzt wollen die beiden ihre Erfahrungen im Business-Sektor und ihre Liebe zur Natur miteinander vereinen, um neue Chancen im ländlichen Umfeld wahrzunehmen.
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