Irgendwie erinnert der rosa eingefärbte Pinkster Gin auf den ersten Blick an eine Hipster-Spirituose, die von einer coolen Branding Agentur mit einem 25-jährigen CEO ins Leben gerufen wurde. Doch ganz so simpel ist es nicht. Der Gin entstand 2013 durch eine Kollaboration von Unternehmer Steven Marsh und Meisterbrenner Charles Maxwell von den Thames Distillers. Der Plan war es, einen Gin mit Himbeeren als Leitaroma herzustellen. Schon 2014 wechselte man den Produktionsort zu G&J Distillers, da jene Brennerei grössere Kapazitäten bot - man wollte nunmal gross herauskommen. Das ist Steven Marsh auch gelungen, denn mittlerweile hat er seine vorherigen Jobs als Finanzdirektor aufgegeben. Ausserdem sucht das Unternehmen immer wieder händeringend nach Expansionsmöglichkeiten, da die Nachfrage ein gesundes, stetiges Wachstum verzeichnet. Nur allzu gerne verweist Steven darauf, dass seine plötzlich auftretende Hefeallergie das Beste war, was ihm passieren konnte: Deshalb nämlich konnte er eines Tages keinen Wein und kein Bier mehr trinken, weshalb all seine Aufmerksamkeit dem Gin zukam. Der Pinkster Gin erhält seine Farbe durch die nachträgliche Infusion von Himbeeren, doch die Früchte werden auch auf übliche Weise mazeriert und destilliert. Dabei verwendet man ausschliesslich frische Beeren, die jedes Jahr während der Saison gepflückt und dann so schnell wie möglich verarbeitet werden. Dass der Pinkster Gin "echte Himbeeren" von regionalen Bauernhöfen in England enthält, war von Anfang an ein zentraler Bestandteil des Marketings. Steven Marsh und Co-Gründer Will Holt sind derweil wenig daran interessiert, den Markt mit weiteren Variationen und Editionen zu fluten. Die beiden wollen es unkompliziert halten und sich auf ein nachhaltiges Geschäftsmodell mit loyaler Kundschaft konzentrieren. Ein paar weitere Produkte hat man zwar im Angebot, doch die haben alle direkt mit dem originalen Pinkster Gin zu tun. Ein gutes Beispiel dafür ist die leicht alkoholische Himbeermarmelade, die mit den recycelten Früchten von der Gin-Mazeration hergestellt wird. 2018 brachte man ausserdem eine Himbeer-Spirituose heraus, die mit den übriggebliebenen Früchten erzeugt wird und speziell für Cocktails gedacht ist. Daneben gibt es den Pinkster Gin in den verschiedensten Grössen und Formen, darunter auch in recycelbaren Trinkbeuteln ("bag-in-box"). So ganz konnten Steven und Will dem Drang zur Produktediversifizierung dann aber doch nicht standhalten - unter dem Label "Hedgepig" produziert man mittlerweile mehrere Gin-Liköre mit fruchtigen bis blumigen Aromen.
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