Tequila und Mezcal sind nicht die einzigen mexikanischen Spezialitäten auf dem Spirituosenmarkt. Weitaus weniger bekannt ist der Zuckerrohrbrand "Charanda", den man als einen herkunftsgeschützten Rum bezeichnen könnte. Charanda stammt aus der Region Uruapan im Bundesstaat Michoacán, welche generell über 1.600 Meter hoch liegt. Trotz der Höhe herrschen angenehm warme Temperaturen, die das Wachstum von Zuckerrohr begünstigen. Zuckerrohr ist keine heimische Pflanze in Mexiko, sondern wurde einst von den spanischen Kolonisten eingeführt (wie es übrigens für die gesamte Karibik der Fall ist). Durch den fruchtbaren Boden und die aussergewöhnliche Höhenlage (meist wird Zuckerrohr im Tiefland angebaut!) entwickeln die Pflanzen ganz spezielle Qualitäten und enthalten besonders viel Zucker - das wirkt sich natürlich auch auf das spätere Destillat aus. Dass der Boden eine wichtige Rolle für den Spiritus spielt, ist allein daran zu erkennen, dass "Charanda" übersetzt "rote Erde" heisst. Der mexikanische Rum erhielt im Jahr 2003 die geschützte Herkunftsbezeichnung, womit ein wichtiger Schritt in Richtung Exporterfolg getan war. Trotz der Tatsache, dass Charanda seit einigen Jahren global vermarktet wird, fürchtet die Lokalregierung einen Niedergang der Brennindustrie. Immer mehr Landwirte steigen nämlich auf andere Exportprodukte wie z.B. Avocados um, weshalb die Anbaufläche für Zuckerrohr zurückgeht. Deshalb bekam der Charanda bereits ein eigenes Festival in seiner Heimatstadt Uruapan gewidmet. Der Erfolg auf internationalen Märkten dürfte letztendlich darüber entscheiden, in welchem Ausmass Charanda zukünftig hergestellt wird.
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