Die Kanarischen Inseln sind so etwas wie die Rumhochburg Spaniens. Zuckerrohr wuchs auf der vulkanischen Inselkette vor der Küste Afrikas schon vor der Entdeckung der Neuen Welt; der Anbau kam jedoch mit der Kolonialisierung gegen Ende des 16. Jahrhunderts zum Erliegen. Nachdem der Zuckerrohrschnaps aus Übersee immer beliebter wurde, entschieden sich auch die kanarischen Landwirte wieder dazu, Zuckerrohr auf ihren Feldern gedeihen zu lassen. Es dauerte bis ins 20. Jahrhundert, bis die Rumproduktion auf den Kanaren als ein profitabler Wirtschaftszweig ernst genommen wurde. Eine Vorreiterrolle nahm die 1884 in Gran Canaria errichtete Zuckerrohrfabrik Arehucas ein, die anfangs hauptsächlich Zucker herstellte und nur in kleinen Mengen Schnaps brannte. In den 1940er Jahren wurde der Ron Arehucas dann allerdings richtig populär – wenige Jahre, nachdem man an der Westküste der Insel die Rumfabrik „Ron de la Aldea“ eröffnet hatte, die später auf La Palma übersiedelte. Dort wird der Schnaps übrigens direkt aus dem Zuckerrohrsaft gewonnen, wodurch er sich als Rhum Agricole klassifiziert. Bis heute sind die Marken Arehucas und Aldea als Synonyme für spanischen Rum auf den Inseln präsent. Ein kleiner Anteil der Destillate wird mit dem klimaneutralen Fairtrade-Schiff Tres Hombres zum europäischen Festland transportiert. Für die Produktion spanischen Festlandrums ist die Firma Ron Montero im südlichen Granada zuständig, die ihre Melasse aus Indien, Brasilien, Mexiko oder Ägypten heranzieht.
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