Wer an Wein denkt, sieht vor seinem inneren Auge ein formvollendetes Stielglas, das mit einer tiefroten Flüssigkeit gefüllt ist. Denn obwohl es mehrere Arten von Wein gibt, ist und bleibt der Rotwein Spitzenreiter im Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage.
Rotwein wird ausschliesslich aus roten bzw. blauen Trauben hergestellt, wobei sich das Verfahren von dem für Weisswein und Schaumwein unterscheidet. Wichtig ist die Mazeration der Traubenschalen, wodurch die roten Farbstoffe erst in die alkoholische Flüssigkeit übergehen.
Rotwein wurde schon vor Tausenden von Jahren konsumiert und erlebte seine erste Glanzzeit in der Antike. Bis heute gibt es Rebsorten, Erziehungssysteme und Weinbautechniken, die von den Griechen und Römern übernommen wurden.
Die wohl bekanntesten Rotweinsorten wie Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Pinot Noir und Syrah stammen ursprünglich aus den französischen Anbaugebieten Burgundy, Bordeaux sowie Côtes du Rhône. Heute sind sie jedoch in allen klimatisch geeigneten Ländern weit verbreitet. Im Laufe der Jahrhunderte haben es diese traditionellen Rotweinsorten bis nach Südamerika, Südafrika und Neuseeland geschafft.
Daneben gibt es einige wichtige Sorten, die vor allem im trocken-heissen Klima Südeuropas aufblühen, wie z.B. Garnacha und Tempranillo. In Italien ist hingegen die Sorte Sangiovese vorherrschend.
Rotwein wird in der Regel lagenspezifisch ausgebaut - das bedeutet, dass das Erntegut jeder einzelnen Weinbergslage separat vinifiziert wird. Die Aufbereitung von Rotwein ist technisch aufwendiger als die von Weisswein, da sie einige zusätzliche Schritte umfasst:
Ein typischer Rotwein schmeckt nach dunklen und roten Früchten wie Beeren, Pflaumen und Kirschen, sowie nach erdigen Gewürzen (v.a. Pfeffer), Holz, Tabak und Schokolade. Meist werden Rotweine rund eine Stunde vor der Degustation geöffnet und karaffiert, man kann sie jedoch auch schlichtweg im Glas "atmen" lassen. Die typisch bauchigen Rotweingläser sind hierfür optimal! Obwohl es Universalgläser für Rotwein gibt, greifen wahre Kenner auf rebsortenspezifische Gläser zurück - beispielsweise sind Burgunder Gläser besonders voluminös.
Rotwein wird gerne zum Essen gereicht, weshalb das Thema «Food Pairing» einen hohen Stellenwert einnimmt. Traditionell passt Rotwein besonders gut zu Fleischgerichten, deftigen Speisen, Käseplatten und Snacks.
Die ideale Trinktemperatur für leichte Rotweine mit wenig Körper liegt bei 12-14°C, was in etwa der Kellertemperatur entspricht. Die meisten Rotweine werden bei 14-18°C verkostet, nachdem sie sich in der Wohnung langsam erwärmt haben. Kraftvolle, tanninreiche Rotweine werden vereinzelt auch bei 18-20°C gereicht.
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