Rebsorte «Carignan» - Hintergrund & Geschichte
In den 1960er Jahren war die Rotweinsorte Carignan in Frankreich weit
verbreitet - damals wurde eine bestockte Fläche von 211'000 Hektar erhoben.
Dann allerdings folgte eine Zeit massiver Rodungen, wodurch sich die Rebfläche
auf heute 33'000 Hektar verringerte - mit weiterhin fallender Tendenz. In
Spanien ist die Sorte unter den Namen «Cariñena» oder «Mazuelo» bekannt.
Abgesehen davon wird Carignan in Italien, Tunesien, Algerien, Marokko und
Kalifornien kultiviert.
Die Reben bilden schwarzblaue Beeren mit dicker Schale und saftigem
Fruchtfleisch aus. Für die maschinelle Bearbeitung sind die Pflanzen ebenso
wenig geeignet wie für windige Standorte. Die stät austreibende, spätreifende
Sorte ist wuchskräftig und erbringt gleichmässig hohe Erträge. Die Weine weisen
einen hohen Tannin- und Säuregehalt auf, haben jedoch ein eher schwaches Aroma,
weshalb sie nur allzu häufig in Cuvées einfliessen. Für die Produktion von
Massenweinen ist der Carignan quasi prädestiniert.
Winzer, die nach einem hohen Qualitätsniveau streben, beziehen ihre Trauben von
sehr alten Rebstöcken auf kargen Böden, die nur geringe Erträge liefern. In den
Qualitätsweinen der Anbaugebiete Languedoc-Roussillon (Frankreich) und Rioja
(Spanien) ist der Carignan besonders häufig vertreten. Reine Sortenweine sind
noch in der Minderheit, wecken aber mehr und mehr das Interesse von Önologen
und Weintrinkern. Ein charaktervoller Carignan-Wein mit Holzfassausbau passt
beispielsweise zu gerösteter Entenbrust, Truthahn, Cassoulet (Eintopf),
Wildreis oder Gouda.
Ihren Ursprung hat die Rebsorte in Spanien, von wo aus sie sich ab dem
12. Jahrhundert in den anderen Mittelmeerregionen Europas verbreitete.
Ansonsten ist wenig über die Herkunft des Carignans bekannt - die Elternsorten
konnten nie festgestellt werden.
Ihr Webbrowser ist nicht mehr aktuell. Aktualisieren Sie Ihren Browser für mehr Sicherheit, Geschwindigkeit und die beste Erfahrung auf dieser Website.
Aktualisieren Sie Ihren Browser