Rebsorte «Gamay» - Hintergrund & Geschichte
Grosse Teile im Weinbaugebiet Beaujolais sind mit der Rebsorte Gamay
noir bestockt. Sie entstand aus einer natürlichen Kreuzung zwischen einer
Pinot-Sorte und dem praktisch ausgestorbenen Gouais blanc, der im Mittelalter
weit verbreitet war. Die früheste schriftliche Erwähnung des Gamay stammt aus
dem Jahr 1305. Allerdings war die Rebsorte lange Zeit verrufen und im Burgund
sogar verboten, da man die Qualität der Weine als sehr niedrig einstufte.
Heute gewinnt man im Beaujolais und in einigen anderen Gebieten Frankreichs
sowohl Qualitätsweine als auch einfachere Alltagsweine aus der Sorte. Während
die roten Beaujolais-Weine reinsortig ausgebaut werden, gibt es auch viele
Cuvées mit einem gewissen Gamay-Anteil - meist wird die Sorte mit Pinot noir
und/oder ihren Abkömmlingen Gamaret bzw. Garanoir verschnitten.
Auch in der Schweiz und in anderen Ländern werden Gamay-Reben
kultiviert, allerdings ist Frankreich mit Abstand der grösste Produzent. Die
weltweite Rebfläche hat in den vergangenen Jahrzehnten abgenommen und beträgt
rund 26'000 Hektar.
Gamay-Weine werden als leicht, frisch und mild umschrieben. Sie besitzen
einen niedrigen Tanningehalt bei relativ kräftiger Säure und bringen
rotfruchtige, erdige sowie blumige Aromen hervor. Die Weine sind wahrhaftige
"Frühchen", da die Weinbereitung per Kohlensäuremaischung relativ
schnell erfolgt und praktisch kein Fassausbau stattfindet. Erzeugnisse mit der
Bezeichnung «Beaujolais primeur» kommen bereits wenige Wochen nach der Lese -
sprich noch im selben Jahr - auf den Markt.
Die jung zu trinkenden Weine haben sich als vielseitige Essenbegleiter bewährt:
Besonders gut passen sie zu Geflügel, Fisch und Meeresfrüchten, Raclette, Gemüse,
Käse- und Aufschnittplatten.
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