Typische Merkmale eines kanadischen Whiskys sind die schottische Schreibweise ohne „e“ und die Zusammensetzung aus mehreren Getreidesorten, weshalb etwa 99% aller Whiskys als Blends durchgehen. Ein „Canadian Single Malt“ ist damit eher die Ausnahme. Siedlern aus Schottland und Irland ist es zu verdanken, dass Kanada ähnlich wie Amerika auf eine jahrhundertealte Whisky-Tradition zurückblicken kann. Die Anfänge dazu wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert gemacht, damals noch mit Roggen als Hauptbestandteil der Maische. 1884 ging der „Canadian Club“ von der Hiram Walker-Destillerie in Ontario als erster kommerziell vermarkteter, kanadischer Whisky in die Annalen ein. Als dann die Zeit der Prohibition in den USA begann, verzeichneten die Whiskybrennereien nahe der Grenze erfreuliche Umsatzsteigerungen. In den 70er Jahren erreichte die Produktion ihren Höhepunkt. Kanadische Whiskys bestehen aus Mais, Roggen, Weizen und/oder Gerste, und dürfen sogar bis zu 2% Sherry, Obstwein oder Fruchtsaft enthalten. Der Grund für die vorherrschende Praxis des Blendings ist einleuchtend: Wenn das Destillat aus den kolbenartigen Brennapparaten, den „Beer Stills“, herauskommt, hat es an sich wenig Geschmack – und das kann auch nicht mit der Fasslagerung wettgemacht werden. Folglich ist die Kunstfertigkeit der Meister-Blender gefragt, verschiedene Destillate miteinander zu kombinieren. Für Einsteiger und die Anfertigung von Mischgetränken eignen sich kanadische Whiskys hervorragend. Bekannte Marken sind Masterson’s, Whistlepig, Crown Royal, Black Velvet und natürlich Canadian Club. Übrigens: Laut Gesetz darf sich ein Whisky aus Kanada auch dann „Rye Whisky“ nennen, wenn er kaum Roggen enthält.
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